Es gibt Dinge, von denen glaubt man, dass sie niemals zu Ende gehen. Dieser Winter zum Beispiel. Die Auftritte von Matze Knop als Franz Beckenbauer. Eine Folge des ARD-Buffets. Oder eben die Mitbewohnersuche, die mich in den vergangenen Wochen als der schlecht bezahlteste Vollzeitjob der Welt begleitete.
Nun darf ich vermelden: Die Mission ist erfüllt, für den Franzosen wurde eine würdige Nachfolgerin gefunden: Die Britin.
Vorbei ist damit die Zeit, in der ich zweiseitige Mails von Legasthenikern mit einer Vorliebe für Emoticons gar nicht so schnell löschen konnte, wie sie erneut und erneut und dann noch mal in meinem E-Mail-Postfach einliefen. Einmal „Senden“ drücken reicht, liebe Gas-Wasser-Installateure aus Neubrandenburg.
Auch auf Geschichten wie die über Kirsche, den Paten von Wismar, werde ich nun leider verzichten müssen. Dabei war es hoch spannend, zu erfahren, dass Kirsche ein WG-Haus in Wismar betreibt, das er sich nach und nach von seinen Mitbewohnern renovieren lässt, die das gerne mit sich machen lassen, weil sie dann später bei Berliner WG-Castings glauben damit punkten zu können, mantrahaft zu wiederholen, dass sie ja damals „ziemlich lang beim Kirsche“ haben wohnen dürfen. Was nicht nur ein absurd langer Satz ist, sondern auch stark an Tom Sawyer erinnert.
Und zwanzigjährige Kinder aus Bukarest, die sich in ihrer Freizeit VJ Schluss TV nennen und vorgeben, nicht nur Abitur, sondern bereits ein Studium abgeschlossen zu haben, weil im Leben alles „Zack. Zack. Zack.“ gehen müsse, werde ich auch kein Glas Wasser mehr anbieten müssen. Über das sie mich dann belehren, das Berliner Leitungswasser sei unerträglich, ebenso wie Menschen, die glaubten, Zwanzigjährige seien vielleicht etwas jung für ihre WG. (Insert südosteuropäischen Akzent here:) „Alter ist völlig unwichtig. Ich bin vielleicht körperlich 20, aber geistig bin ich viel älter. Ich bin bei meinen Eltern aufgewachsen, ich bin den Umgang mit Erwachsenen gewöhnt.“ Wir nennen es altklug.
Am Montag wird die Britin einziehen. Wir wählten sie aus aus tausenden Bewerbern, weil wir ihren Akzent so lieben, sie unser nicht ganz billiges Zimmer als gebürtige Londonerin für ein Schnäppchen hält, und weil sie als Britin kein Problem damit haben wird, dass unsere Wohnung keine Mischbatterien kennt.
Doch keine Sorge – ihr Aufenthalt ist begrenzt. Wenn Sie sich für Probleme bei der Mitbewohnersuche interessieren, schalten Sie wieder ein Ende Oktober.
3. September 2010
Hey – Vorsicht! Gaaanz dünnes Eis. Der nächste Rohbruch kommt bestimmt. Mal sehen, ob dann ein Grammatiktest gefragt ist oder doch eher flinkes Abstellen des Sch…strudels.. 🙂 < (Emoticonalarm + exorbitanter Gebrauch von falschen Ellipsen).
3. September 2010
Höh? Wieso wird denn mein Kommentar hier seiner Majuskeln beraubt? So kann man ja nicht gegen die Journalistin bestehen! Unfair!
Grüße aus Neubrandenburg!
PS. Scherz.