Juliane Schader

Happy Fisch

Willkommen zu einem neuen Post in diesem kleinen Service-Blog. Heute mit einem Veranstaltungshinweis für alle Fischfreunde, die morgen Vormittag nicht nur nichts vorhaben, sondern sich auch nichts besseren vorstellen können, als ihre Zeit mit 650 Kilo jungem Aal und einer etwas leichteren Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu verbringen.

Treffpunkt für alle Interessierten ist das Fischereiamt in der Berliner Havelchaussee. Denn genau da sollen sie hin, die Aale, in die Havel, wo sie den Aalbestand langfristig sichern sollen. „Die EU-Kommission hat die Pläne für die Aalbewirtschaftung jetzt genehmigt. Damit haben Maßnahmen zum Erhalt und Schutz des Europäischen Aals zur Laicherbestandserhöhung grünes Licht“, heißt es dazu in der Pressemitteilung.

Grünes Licht zur Laicherbestandserhöhung, sowas hört man doch gerne. Mir persönlich war zwar bislang gar nicht bewusst, dass der Aal so bestandsbedroht ist. Dann wäre ich doch rechtzeitig aktiv geworden und hätte meine überflüssigen Pferdeköpfe ordnungsgemäß entsorgt, statt sie leichtsinnig an die Ufer der Havel zu legen. Sowas lädt ja geradezu ein zur illegalen Aalentnahme. Und in den Klimaanlagen der Menschen, die ich hasse, sind Forellen sicher genauso nützlich duftverströmend wie der bisher verwendete Aal. Vom Einsatz als Zugluftaal ganz zu schweigen – das macht ab jetzt natürlich auch wieder der Dackel.

Umso besser aber, dass sich nun auch in Zeiten des Syndesmoseband-Risses, womit ich meine: Wirtschaftskrise, noch Geld für den Aalschutz findet. 61.250 Euro aus dem Europäischen Fischereifonds der EU und 61.250 Euro aus Mitteln des Landes Berlin, wer es genau wissen will. Andere soziale Einrichtungen kaufen sich davon einen Dienst-Maserati, Berlin investiert in den Aal, das hat Zukunft. Aachen kann schließlich nicht mit der Last des Parade-Beispiels für das Doppel-A in der deutschen Sprache allein gelassen werden.

Womit ich noch einmal die Einladung zur Aal-Aussetzung wiederholen möchte, und für alle diejenigen, die morgen Vormittag leider arbeiten müssen, eine feine Alternative verlinken.

Zander ist übrigens auch ein seltener Fisch.

  1. 9. August 2010

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