Juliane Schader

Casual Friday

Vor dem Urlaub sollte man seinen Schreibtisch schon ordentlich verlassen. Etwa so:

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Oder so:

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Und alternativ geht es natürlich auch so:

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Schließlich soll die Putzfrau es nicht so schwer haben, wenn sie zu unmoralischen Zeiten noch mal eben feucht durchwischt, und auch der spontan von der Uniabsolventenliste georderten Praktikant, der während meines Urlaubs meine Arbeit machen soll, braucht Platz. Und keine leeren Joghurtbecher und Bäckertüten, unter denen er erst stundenlang nach der Tastatur suchen muss.

Außerdem gibt es ja auch keine Garantie, dass man seinen Arbeitsplatz überhaupt wiedersieht. Womit ich keine Urlaubsunfälle herbeischreiben will, sondern lediglich auf die krisenbedingte Realität aufmerksam machen, die das spontane Ableben auch größerer Unternehmen nicht mehr völlig unwahrscheinlich erscheinen lässt. Von kompletten Staatsformen ganz zu schweigen.

Dann kommt man also aus dem Urlaub zurück und der Job ist futsch, nur der Arbeitsplatz ist noch da und verfällt in einen Dornröschenschlaf, bis zwanzig Jahre später die Rouinentouristen einfallen und sich darüber lustig machen, dass man seine Familienbilder mit duplo-WM-Stickern an den Bildschirm geklebt hat.

Das klingt alles total unrealistisch? Sowas gibt es nicht? Doch. Womit ich mich nach München verabschiede. Wünscht mir Glück.