528. 529. 530.
Wenn dieser Tage die Zugriffszahlen der kleinen Internetlokalzeitung mit dem ebenso langen Namen Prenzlauer Berg Nachrichten in die Höhe schnellen, dann ist das auch meine Schuld: Bis Freitag sollen 750 Mitglieder gewonnen werden, die mit knapp fünf Euro im Monat den Fortbestand der Zeitung sichern. Andernfalls ist Schluss. Mich persönlich interessiert das, weil ich die Zeitung 1. mitgegründet und mein Herz an sie (oder sie an mein Herz) gehängt habe und 2. bis heute dort einen Teil meines Geldes verdiene.
Aus diesem Grund drücke ich derzeit des Öfteren den Reload-Knopf und kontrolliere den Stand der Kampagne. Diese Tätigkeit ist recht eintönig und lässt Zeit, ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen: Wie ich vor ziemlich genau fünf Jahren eine Mail von einem mir unbekannten voraussichtlich Irren bekam, der sich nach meiner Bereitschaft erkundigte, „über ein Online-Projekt zum Prenzlauer Berg zu sprechen (hyperlokal, lokalpolitik-lastig, journalistisch, aber ohne Bratwurstjournalismus)“. Ich meine: Per Mail anfragen, ob man nicht zusammen eine Zeitung gründen wolle: Wer macht denn sowas?! Wie fünfeinhalb Monate später tatsächlich die PBN online gingen. Wie der erste Hype und der erste Shitstorm kurz darauf gleichzeitig eintrafen. Wie wir einfach weitermachten, Leser fanden und uns doch irgendwann fragen mussten, ob Journalismus nur noch als Selbstausbeutung funktionieren kann.
Wenn man über solche Dinge nachdenkt, kommt man nicht umhin, ein paar Lernerfolge zu verzeichnen. Ganz recht, genau die werde ich nun skizzieren. Da das hier das Internet ist, habe ich mich entschlossen, sie durchzunummerieren. Ordnung muss sein.
1. Es ist großartig einfach, in diesem Land eine Zeitung zu gründen. Man nehme eine Internetadresse, und schon geht es los. Egal ob Bezirksbürgermeister, Bürgerinitiativen, Bundespresseamt oder das New Yorker Guggenheim-Museum – alle nahmen vom ersten Tag an die Zeitung und mich als ihre Vertreterin ernst, beantworteten Fragen und hörten mit der Zeit sogar auf, das kleine „nur“ vor das „online“ zu setzen, wenn es um die Erscheinungsweise der PBN ging. „Prenzlauer Berg Nachrichten“ als sehr klassischen Zeitungsnamen zu wählen, war dafür sicher eine gute Idee. Auf der anderen Seite mache ich gerade mit meinem neuesten Projekt namens Zentrale Orte ähnliche Erfahrungen.
2. Eine Zeitung „Prenzlauer Berg Nachrichten“ zu nennen, ist eine bescheuerte Idee. Außer, man möchte gerne erreichen, dass ihr Name nur von einem elitären Zirkel richtig ausgesprochen wird. Im Idealfall nennen meine Gesprächspartner sie „Prenzlberg Nachrichten“; auch sehr beliebt sind „Prenzlauer Nachrichten“ oder „Prenzlauer Berger… (insert Genuschel here)“. Was nicht heißen muss, dass sie nicht ganz genau wissen, mit wem sie es zu tun haben: Auch wenn 80 Prozent der von mir Interviewten zu glauben scheinen, mit einer Frau Wiedemann von den Prenzlauer Nachrichten gesprochen zu haben – wenn sie mal wieder ein Thema in der Zeitung platzieren wollen, wissen Sie genau, an wen sie sich wenden müssen.
3. Für wahre redaktionelle Freiheit muss man selber gründen. Dieser Satz mag für sehr viele Kollegen sehr falsch erscheinen, aber er entspricht meiner persönlichen Erfahrung. Dabei geht es nicht darum, dass einem bei der eigenen Zeitung keine anderen Redakteure in die Artikel reden – das finde ich bereichernd (und fehlt mir beim kleinen, unterbesetzten Team der PBN eher; dazu später mehr). Vielmehr sind die PBN einer der wenigen Orte, an denen ich mich weder an allgemeinen redaktionellen Linien, speziellen Vorlieben des Chefredakteurs noch Wünschen der Werbenden orientieren muss. Ich war dabei, als ein großer Anzeigenkunde absprang, nachdem ich seine Scheckübergabe als nicht berichtenswert eingestuft hatte. Trotzdem gab es über die redaktionelle Entscheidung keine Diskussion. Anderswo habe ich das anders erlebt.
4. Ein gutes Layout weckt große Erwartungen. Das der PBN hat eben nicht der Kollege mit Paint gebastelt, sondern er hat dafür eine Agentur beauftragt. Das sieht man. Die müssen Kohle haben. Das ist die Kausalkette, die uns nun Probleme bereitet. Dabei war die Zeitung schon immer ein Low-Budget-Unternehmen, das ohne viel Idealismus nicht funktionierte. Seit viereinhalb Jahren betreiben wir die Redaktion mit einer Stelle, die wir uns mal zu zweit, mal zu dritt teilen. Zeitweise habe ich den Betrieb auch ganz alleine gestemmt: Recherche, Schreiben, Fotos, Facebook, Twitter, Kommentare, Mails, Telefon. Mit einer 40-Stunden-Woche kommt man da nicht zurecht, wenn regelmäßig Artikel erscheinen sollen. Natürlich habe ich dafür Geld bekommen (das war der Deal mit dem Eingangs erwähnten Irren, denn ich habe leider weder geerbt noch einen überreichen Adligen geehelicht), aber sagen wir mal so: Als ich unlängst las, was Gebäudereiniger verdienen, habe ich kurz geweint. Das alles sieht man der Zeitung aber nicht an. Es folgt:
5. Wir Journalisten haben es bislang nicht geschafft, unser aller Geldproblem zu kommunizieren. Zumindest wäre das die freundlichste Erklärung der Reaktionen, die seit dem Start der Mitglieder-Kampagne bei den PBN eingehen. Wir wollten uns nur die Taschen voll machen; wir seien raffgierig; wir sollten uns endlich mal einen richtigen Job suchen. Wer mal richtig schlechte Laune bekommen und ähnliche Formulierungen weniger moderat ausgedrückt lesen möchte, dem empfehle ich, die Kommentare der vergangenen Wochen auf der Facebookseite der PBN zu lesen. Besonders heftig wurde es, als die Paywall heruntergelassen wurde, die in Zukunft vor allem, was gerade einmal drei Wochen alt ist, stehen soll. Dass der Beruf des Journalisten keinen besonders guten Ruf genießt, liest man ja immer wieder. Nun habe ich es am eigenen Leib erfahren. So tief durch Scheiße zu waten, nur weil man gerne 3000 Euro brutto im Monat hätte, um eine komplette Zeitung zu betreiben – ob das für mich eine Rechnung mit Zukunft ist, muss ich mir noch einmal überlegen.
6. Andererseits: Leser sind etwas Wunderbares. In viereinhalb Jahren habe ich hauptsächlich sehr guten Kontakt mit ihnen gehabt. Themenideen, Feedback, gute Diskussionen – so intensiv und bereichernd habe ich das bei der gedruckten Zeitung nie erlebt. Heute fragen manche an, ob sie nicht Flyer für die Kampagne verteilen können. Auch das gibt es. Danke. Echt jetzt.
7. Don’t feed the troll ist Quatsch. Hat man sich einmal einen fiesen Troll eingefangen, sollte man das offensiv angehen und ansprechen. Wir haben das bei den PBN sehr lange anders gemacht und dadurch gerade jetzt, wo wir es am wenigsten brauchen können, echte Probleme bekommen. Mein Kollege Thomas Trappe hat das hier sehr schön aufgeschrieben, daher muss ich es nun nicht mehr tun. Es ist echt übel, hat es erst einmal jemand mit viel Hass und Tagesfreizeit auf einen abgesehen. Trolle sind wie Dementoren mit Internetzugang (Aussehen und Geruch: ähnlich). Dabei braucht man seine Energie dringend für anderes.
8. Um noch einmal auf 5. zurückzukommen: Unser Geld- wird zum Demokratieproblem, und im Lokalen merken wir es als Erstes. Wir bei dem PBN müssen ganz schön strampeln, um in einem Stadtteil mit knapp 150.000 Einwohnern 750 zu finden, die knapp fünf Euro im Monat für eine Zeitung am Ort bezahlen wollen. Die Kollegen von Hamburg Mittendrin wollen zum gleichen Preis 1000 Abos verkaufen und stehen bei 150 (wenn ich diese Grafik richtig deute). Dabei mangelt es nicht an Lesern, sondern nur an deren Zahlungsbereitschaft. Weil: Schlimme, schlimme Gratiskultur! Das ist das Argument, dass an dieser Stelle immer kommt. Ich halte es aber nicht für richtig. Weil: 1. haben die Verlage einst selbst beschlossen, ihre Inhalte kostenlos ins Netz zu stellen. Dafür kann man nun nicht die Leser beschimpfen. Und 2. wäre die Rechnung ja super aufgegangen, wären die gleichen Verlage nicht so gierig gewesen und hätten erst den Anzeigenplatz mit Klickstrecken und Konsorten in die Höhe und damit dann die Anzeigenpreise in den Keller getrieben.
Indem man online veröffentlicht, spart man das Geld für Papier, Druck und Vertrieb. Den Rest hätte man über Werbung refinanzieren können, wenn man damit noch etwas verdienen könnte. Das funktioniert aber nur für Websites mit enormer Reichweite. Eine Lokalzeitung zählt nicht dazu. Die vielen hyperlokalen Online-Angebote, die es derzeit gibt, funktionieren nur über Idealismus (andere sagen: Selbstausbeutung); bestehende Print-Zeitungen funktionieren nur über ihre gedruckte Ausgabe, und deren Auflagen sinken. Auf die Dauer bliebe damit im Lokalen nur ein riesiges journalistisches Vakuum. Dabei ist das der Bereich, in dem Politik auf Alltag trifft. Wer über miese Wahlbeteiligung klagt, sollte das im Hinterkopf haben, so quer es da auch liegen mag.
9. Ein Journalist muss auch an die Refinanzierung denken. Vor fünf Jahren hätte ich jeden, der mir diese Plattitüde untergeschoben hätte, vom nicht existierenden Hof gejagt. Wofür gibt es schließlich die Anzeigenabteilung? Mittlerweile glaube ich, dass wir uns mit solchen Fragen, wie oben skizziert, auseinander setzen müssen. Was nicht heißt, dass man nur noch Journalismus machen soll, der sich gut verkauft. Aber schönen Journalismus machen und darüber verhungern, das hilft auch nur so mittel. Mit der Umstellung von Anzeigen- auf Leserfinanzierung probieren wir bei den PBN nun etwas aus. Wenn es klappt, könnte es für den Moment vielleicht auch Vorbild sein. Wenn es nicht klappt, probieren Andere anderes. Früher hätte man hier das schöne Beckett-Zitat vom besseren Scheitern einbauen können. Dank eines einstigen Spiegel-Chef mit Pattex-Qualitäten muss an dieser Stelle leider darauf verzichtet werden.
10. Großes Finale: Man darf über allem nicht die Lust verlieren. Das ist am schwersten. Denn bei aller redaktioneller Freiheit, der Großartigkeit des Internets und allen Möglichkeiten: Journalismus ohne großen Geldgeber im Rücken ist anstrengend und nicht sonderlich gut bezahlt. Gerade in den vergangenen Wochen, in denen einem die Kommentatoren im Strahl vor die Füße kotzten, der Troll zu Höchstform auflief und manch Gesprächspartner zufrieden feixte, dass diese nervige Lokalzeitung, die immer wieder anfragt, nun um die Existenz kämpft, war der Wunsch nach dem Umzug nach Brandenburg und Verlagerung auf Subsistenzwirtschaft durchaus vorhanden. Mir ist zwar klar, dass man nicht in den Journalismus geht, um sich Freunde zu machen, und dass ein dickes Fell in diesem Beruf vonnöten ist. Dass man sich manchmal wie der Leiter eine Anger-Management-Therapiestunde fühlt, hatte mir jedoch vorher niemand gesagt.
531. 532. 533.
Wenn am Freitag die Zeiger auf 750 steht, dann geht es für die PBN weiter. Wenn nicht, dann nicht. Viel gelernt habe ich allemal, und auch wenn am nun noch die Erkenntnis hinzukommt, dass es so nicht geht. Dann geht es halt anders, da bin ich sicher.
Wer die PBN unterstützen und Mitglied werden möchte, kann das hier tun.
27. Mai 2015
Journalisten schreiben ihre Meinung ins Netz. Nichts anderes tut auch jeder ordinäre Blogger. Warum sollten wir Sie dafür bezahlen? Warum halten Journalisten sich dafür für so unverzichtbar? Das sind sie nicht.
Und Trolle sind das Salz im Netz. Gut gemachtes trollen hat auch wahrlich nichts mit „Hass“ zu tun. Informieren Sie sich da mal anstatt alles ungeprüft nachzuplappern. Smiley.
27. Mai 2015
@M
Nein. Für den Journalismus, den ich meine und betreibe, reicht es nicht, eine Meinung zu haben. Dafür muss man erst einmal Fakten zusammentragen, recherchieren. Das ist Arbeit.
Was die Trolle angeht, hatte ich über vier Jahre Zeit, Informationen anzusammeln, und „Salz im Netz“ konnte ich darin wahrlich nicht entdecken. Dass meine Erfahrung so anders ist als offenbar ihre, mag aber auch daran liegen, dass ich unter alle meine Artikel einen Klarnamen setzen muss und mich nicht hinter einem kryptischen „M“ und einer Fantasie-Email-Adresse verstecken kann.
27. Mai 2015
Ich wünsche Dir und der PBN, dass es klappt! Sieht ja gar nicht so schlecht aus…
@M: Es ist total naiv oder einfach nur böswillig, was Sie schreiben! Ein Blogger kann sich einfach per Link auf irgend etwas beziehen und seine Meinung hin schreiben. Das ist aber noch lange kein journalistischer Text (der natürlich auch auf Blogs entstehen kann!). Man muss das Thema dann erstmal darstellen, die Faktenlage ermitteln, die Quellen suchen, evtl. Leute befragen, womöglich gar irgendwo physisch hingehen (BVV) – und dann das Ganze so „unterhaltsam“ aufbereiten, dass die Leser nicht gleich weiter klicken. Das macht richtig Arbeit, evtl. viele Stunden für einen einzigen Artikel.
Sowas machen Blogger nicht oft – aus Gründen!
27. Mai 2015
@ClaudiaBerlin
Dankeschön – auch für die argumentative Unterstützung!
27. Mai 2015
Moin aus Hamburg und Danke für deinen text.
Ich glaube Punkt 5 ist mit der wichtigste, aber zugleich deutlich komplexer. Klar, darüber könnte man Bücher schreiben. Aber ich denke es wird von unserer Journalistenseite zu oft eben zu einseitig gedacht. Es ist nicht nur so, dass Nutzer die Geldproblem nicht hinreichend verstehen, sondern auch, dass Journalisten und Medien zu oft Nutzergewohnheiten und Zahlungsmotive nicht richtig analysieren. Ich glaube, da ist man dann doch zu oft nicht an der Leserschaft wirklich dran. Die Produkt-Denke XY ist soviel Wert und deshalb brauche ich XY bzw deshalb kostet das Abo X ist halt sehr von der Produzentenseite aus gedacht. Man könnte überspitzt fast sagen, es ist Planwirtschaft. Preismodelle folgen aber nicht dieser Logik, wie das gern bemühte Beispiel „das ist nur ein Kaffee beim Starbucks im Monat“ zeigt.
Darüber hinaus halte ich es für einen grundlegenden Fehler nur auf EIN FInanzierungsmodel zu bauen, eigentlich sogar nur auf EIN Medium zu bauen.
Das so meine schnell in der Mittagspause runtergetippten 5cent zur Lage. Bis hoffentlich bald auch wieder in person
27. Mai 2015
„Journalisten schreiben ihre Meinung ins Netz. Nichts anderes tut auch jeder ordinäre Blogger. Warum sollten wir Sie dafür bezahlen? Warum halten Journalisten sich dafür für so unverzichtbar? Das sind sie nicht.
Und Trolle sind das Salz im Netz. Gut gemachtes trollen hat auch wahrlich nichts mit „Hass“ zu tun. Informieren Sie sich da mal anstatt alles ungeprüft nachzuplappern. Smiley.“
Interessante Meinung. Nicht unbedingt meine, aber interessant. Genauso spannend ist dann aber auch die Frage, ob der „Wald-und-Wiesen-Blogger“ ebenso die manchmal unangenehme Aufgabe einhält, Dinge nicht nur in eine Richtung zu sehen. Gut, das machen auch Journalisten oft nicht. Aber sie werden dann, im Gegensatz zum Blogger, auch Journalisten UND Bloggern gescholten. Während der „Wald-und-Wiesen-Blogger“ ja nur „seine Meinung ins Netz“ schreibt, so der Herr (oder die Frau) M. Also ja, es braucht auch weiterhin Journalisten. Gerade in den digitalen Medien braucht es sie!
Und Trolle sind das Salz…und das Pfeffer und der Juckreiz und Fußpilz und … Ok, ohne „Smiley“: Trolle sind nervige Menschen, die oftmals nicht den Schneid haben, sich offen zu einer Meinung zu bekennen. Die kein Interesse an einem Diskurs haben, da sie ja dann vllt. sogar ihren Standpunkt überdenken müssten. Trolle sind also wie Salz: Mal zu ertragen, in großen Dosen gibts Herzprobleme.
27. Mai 2015
You had me at: ‚Für wahre redaktionelle Freiheit muss man selber gründen‘.
Wie kann ich einfach 100 Euro spenden?
wblau
27. Mai 2015
@wblau
Oh, vielen Dank!
Ich informiere den Kollegen, der sich ums Finanzielle kümmert; wir melden uns.
30. Mai 2015
@M:
Ich werde wohl nie verstehen wie man daraus seinen Lustgewinn ziehen kann, im Internet wahllos andere Menschen zu provozieren. Aber von so einem Typ Troll reden wir hier nicht. Der Mensch um den es geht meint es ernst, todernst.
Obwohl der Mann mit dem Versuch gescheitert ist mit Journalismus seinen Lebensunterhalt zu bestreiten sieht er sich als herausragenden Journalisten und betrachtet sich anderen aus der Schreibenden Zunft als weit überlegen. Seine Webseite die wohl sein einziger Lebensinhalt ist soll diese Botschaft nach außen transportieren. Thomas Trappe sprach in diesem Zusammenhang von Narzissmus, und das dürfte den Nagel voll auf den Kopf treffen.
Er sucht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, und die misst er in Klicks und Menge und Umfang von Leserkommentaren. Dass sein Artikel zur den Prenzlauer Berg Nachrichten von großen Medien wie der Süddeutschen oder dem Tagesspiegel aufgegriffen wurde dürfte ihm zweifellos zeitweilig in Euphorie versetzt haben. Gleichzeitig fürchtet er aber nicht mehr als dass das Bild das er nach außen präsentieren möchte in sich zusammenfällt. In der Vergangenheit hat er beispielsweise im Zusammenhang mit Artikeln zu einem Flüchtlingsheim in Berlin-Buch wirklich üble Leserkommentare geduldet. Aber nachdem vor einigen Tagen bekannt wurde dass er seine Leserschaft in Zusammenhang mit einer von ihm initiierten Spendenaufruf zum Narren gehalten hatte machte er die Schotten dicht. Fragen zu Umfang und Verbleib der eingenommenen Spenden, zur Verschleierung der Zahlungen über ein unter Pseudonym betriebenes Spendenkonto, etc. waren ihm so unangenehm dass er die Kommentarfunktion bei allen neueren Artikeln deaktivierte und auch bei Facebook einige ihm unangenehme Beiträge löschte.
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31. Mai 2015
Sascha Lobo hat mal einen Vortrag mit dem Titel „How to survive a shitstorm gehalten“, worin er auch anmerkt, dass es sehr leicht sei, ungewollt selbst Teil eines Shitstorms zu werden. Und so weit ist Trollen von Shitstormen nicht entfernt, wenn hier vom bemitleidenswerten Leben des Trolls die Rede ist.
Mir scheint in diesem Sinne „Dont’t feed the troll“ nicht zu meinen, nicht auf einen Troll zu reagieren, sondern nur: ihn nicht zu provozieren, indem man unsachlich wird. Denn das ist Wasser auf seine Mühlen, dann spielt man in seinem Spielfeld.
Trolle sind eben nicht nur die Gestörten da draußen, sondern mitunter auch soziale Gruppen, deren Annahmen über die Wirklichkeit vorrangig über ihr soziales Umfeld abgestimmt werden. Leute, mit denen man außerhalb des Internets oftmals kaum in Diskussionen verstrickt wird, weil man ihnen aus dem Weg geht oder weil sie einem aus dem Weg gehen.
John Cleese hat mal gesagt: „The problem with people like these is they are so stupid, they have no idea how stupid they are“. Sie sind der blinde Fleck, der an den eigenen Nerven nagt, der einem im Offline-Leben aber nicht einmal auffällt.
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