Juliane Schader

Herr Felgner von der CDU

Es soll ja menschliches Leben außerhalb von Pankow geben, habe ich gehört. Eine feine Sache, auch wenn alle Betroffenen in den vergangenen Tagen dadurch nicht in den Genuss gekommen sind, ein Wahlplakat zu betrachten, welches in seiner zeitlichen Orientierungslosigkeit wohl seinesgleichen sucht. Nicht nur, weil die Wahlen in Berlin erst im September starten, sondern auch, weil heute eben nicht schon Weihnachten ist. Und auch nicht mehr:

Immerhin die Farbwahl stimmt, auch wenn die Weste in CDU-Orange offensichtlich kurzfristig aus dem Bedarf der Stadtreinigung entliehen werden musste. Größtes Fun Fact dabei: Herr Felgner übernimmt nicht dieses Jahr die Weihnachtsbaumbeseitigung für alle, die sich erst im Februar davon trennen können, sondern hat eine Meinung zum Volksentscheid über die Offenlegung der Verträge zum Verkauf der Wasserbetriebe. Welche auch immer das sein mag.

Immerhin schafft Herr Felgner von der CDU es mit diesem Plakat in meine persönliche Hall of Fame der Wahlkampf-Absurditäten. Jedoch nur auf den dritten Platz. Vor ihm sicher auf Platz zwei weiterhin Hubi Heil, der sich einst im Kampf um das Direktmandat in seinem Wahlkreis Peine für nichts zu schade war. Nicht mal als Markierung für den Sperrmüllsammelplatz:

Und unangefochtener Sieger bleibt natürlich das Nagelstudio Kim Nails, das bei der Entscheidung für ein Testimonial sowohl die nötige Kreativität als auch ausreichend Wahnwitz bewies, um auf ewig meine erste Wahl zu bleiben:

  1. 9. Februar 2011

    Kim nails Guido?? Unbelievable! BTW: Sollte wohl Testimonial heißen (ja, ich weiß, die nach Indien ausgelagerte Rechtschreibprüfung…).