Juliane Schader

Ende einer Kompetenz-Ära

Ich bin ja nicht unbedingt als großer Fan von Tieren bekannt, die keine Affen sind, aber bei der Maus musste ich bislang doch eine Ausnahme machen. Zumindest in denjenigen Fällen, in denen sie in Orange und mit klappernden Augen daherkam.

Doch meine Sympathie wurde ein wenig erschüttert, und zwar durch dieses Plakat:

Nein, ich finde es nicht sonderlich schlimm, dass hier Gebühren in die Bewerbung einer Sendung gesteckt werden, die seit Jahrzehnten eigentlich keine Werbung mehr braucht, so bekannt und beliebt wie sie ist. Sondern es geht mir vielmehr um das kleine lustige pixelige Ding, auf das der Elefant mit seinem Rüssel weist. Was das ist? Wie sowas heißt? Wie es wohl funktioniert? Die allwissende Maus wird es uns sicher erklären.

Moment, ich zoome kurz heran:

Hm. Oder nicht. Da hat die Maus wohl offensichtlich den Anschluss ans Zielpublikum verloren. Denn welches Kind wird sich wohl ernsthaft fragen, wie eigentlich ein Plakat entsteht, wenn auch die Erklärung eines lustigen Pixel-Dings zur Auswahl steht?

Ach so, mein Fehler: Das ist ja im Kleingedruckten erklärt:

Jetzt ist natürlich selbst für den begriffsstutzigsten Vierjährigen alles klar: Ein QR-Code Reader als App fürs Smartphone braucht man für diesen Code. Das ist ja babyleicht. Jetzt los, schnell gucken, wie so etwas unerklärlich Verrücktes wie ein Plakat entsteht.

  1. 12. Juli 2011

    Mmh, passt doch: Laut WDR sind die Maus-Zuschauer im Schnitt rund 40. Okay, vielleicht doch ein wenig zu alt für Smartphones und QR-Codes.

  2. 19. Juli 2011

    Klasse Artikel. Ist mir so noch gar nicht aufgefallen beim Betrachten des Plakates.

  3. 14. August 2011

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
    Aber die Maus habe ich auch schon immer gehasst.